\documentclass[a4paper,11pt]{report} \usepackage[german]{babel} \usepackage{epsfig} \usepackage{verbatim} \newcommand{\url}[1]{\nobreak{\it#1}} \newcommand{\tilda}{\def\~{}} \newcommand{\grad}{\ensuremath{^\circ}} %\usepackage{german} %\selectlanguage{\austrian} \begin{document} \titlepage \title{113.086\\ Studieneingangsphase f\"ur das Lehramt } \author{Alexander \"Olzant\\ 9301547} \maketitle \tableofcontents \chapter{Step 1: Mittwoch, 13. April 2005} Nach der allgemeinen Vorstellung folgte ein Hinweis auf und Terminvorschl\"age f\"ur die geplante Exkursion in eine Wiener Schule, welche den Einblick in den Lehrberuf etwas praktischer werden lassen sollte. Einige Nach\-z\"uglerInnen brachten die Anzahl der TeilnehmerInnen dann auf etwa 13, was sich aber im Verlauf der \"Ubung noch verringern sollte. Als weitere Administrivia blieben noch die Erl\"auterung des \"Ubungsmodus und der Modalit\"aten f\"ur Seminararbeit und Erlangung eines positiven Zeugnisses. Von besonderer Wichtigkeit f\"ur den Lehrberuf w\"aren Selbst- und Fremdbeobachtung, die \glqq Schulung des Blickes auf Beobachtung\grqq{}, diese Komponente solle daher auch in besonderem Masse in das Dokument einfliessen, denn allzu leicht verallgemeinere mensch besonders als LehrerIn und sehe (unbewusst) aller Sch\"ulerInnen als dumm, faul oder desinteressiert, was nicht auf alle zutrifft. Die Idee, im Unterricht mit einem Diktaphon Beobachtungen aufzuzeichnen, scheint allerdings ebenfalls nicht wirklich praktikabel. Als Abschluss des Themas wurde noch die Frage einer Literaturarbeit er\"ortert, also die Einbindung und Anlehnung der Proseminararbeit an ein p\"adagogisches Sachbuch nach Vorschlag aus einer Liste oder nach eigener Wahl, in jedem Falle jedoch optional. Der Grundtenor blieb neutral bis ablehnend dem Vorschlag gegen\"uber, ein \glqq Sehr Gut\grqq{} an diese Bedingung zu kn\"upfen. Als Auflockerungs\"ubung wurden Differenzierungs\"ubungen gemacht, die TeilnehmerInnen sollten sich nach unterschiedlichen Parametern im Raum verteilen: nacheinander mischten sich dir Gruppen durch und ordneten sich nach Art der Schule oder Motivation. Da noch keine Haus\"ubungen aufgegeben waren, war das Motivationsniveau nicht nur f\"ur den Beruf, sondern auch f\"ur das Proseminar hoch. Der n\"achste fachliche Block befasste sich mit dem p\"adagogischen Teil des Studienplans f\"ur die in \"Osterreich eingerichteten Lehramtsstudien, der ja fest in der Hand des Instituts f\"ur Bildungswissenschaften liegt. Da ich mir meine Studienpl\"ane (mehrfach) durchgelesen hatte, brachte dieser Teil keine grossen \"Uberraschungen, aber die Best\"atigung einer \glqq Insiderin\grqq{}, dass in der Tat alle Anmeldungen \"uber das Institut zu laufen h\"atten, beruhigte dennoch. Eine taxative Auflistung der Vorlesungen, Seminare und Praktika w\"are wohl m\"ussig, der bedauernde Hinweis auf das Ausfallen der Supervisionseinheiten f\"ur die Schulpraktika aus Geldmangel \"offnete allerdings Einblicke in das \"osterreichische Bildungswesen. Eine weiter gruppendynamische \"Ubung in Form eines Ballspiels war danach an der Tagesordnund, in einem \glqq Planetenspiel\grqq{} warfen wir uns unter Zuruf des Namens des/der jeweiligen Empf\"angerIn erst einen, dann zwei und mehr B\"alle in einer beim ersten Durchgang festgelegten Reihenfolge zu. Die Methode wurde als kommunikationsf\"ordernd beschrieben, beim Ballwechsel k\"onnte auch Lehrstoff wiederholt werden. Als n\"achstes schrieb jedEr die Hoffnungen, Bef\"urchtungen und ein Kursziel auf drei Zettel. Da es die erste \"Ubungseinheit war und die Hausaufgaben noch nicht ausgeteilt, \"uberwogen wohl die positiven Erwartungen, doch die Auswertung sollte erst in der n\"achsten Stunde erfolgen, nur die Ziele wurden gleich in Form eines Plakats pr\"asentiert --- es waren vier Gruppen, deren genaue Aufteilung mir jedoch entfallen ist. Im wesentlichen hofften wir wohl, mehr \"uber den Lehrberuf zu erfahren, das Proseminar nicht allzu sinnlos zu verbringen und sinnvolle Tipps f\"ur die Zukunft zu bekommen. Im Anschluss berichtete Mag Korber \"uber eine Projektwoche zum Thema \glqq Vertrauen\grqq, bei dem innere Hemmschwellen zu \"uberwinden waren und das Vertrauen der Gruppe gest\"arkt wurde, weil die Mitglieder (physisch) aufeinander angewiesen waren. Es folgte der Tipp, Motivation \"uber die altbekannten \glqq Mitarbeitspickerln\grqq{} zu f\"ordern und jeden Beitrag zum Gelingen des Unterricht zu honorieren. Als Haus\"ubungen waren ein Brief (Anhang \ref{Brief} Seite \pageref{Brief}) und Interviews mit drei Personen unterschiedlicher Generationen \"uber ihre Stellung zum Lehrberuf in ihrer Jugend zum Zeitpunkt der Berufswahl und heute (Anhang \ref{Interviews} Seite \pageref{Interviews}) anzufertigen. \chapter{Step 2: Mittwoch, 20. April 2005} Den Beginn machten eine weitere Differenzierungs\"ubungen, wir unterschieden uns entsprechend der \glqq Beladenheit\grqq{}, mit der wir ins Proseminar gekommen waren: enige f\"uhlten sich so leicht, als ob sie nur eine Kreditkarte bei sich h\"atten, manche trugen Mappen oder Aktentaschen, kaum einEr schleppte einen emotionalen \glqq vollen Rucksack\grqq{} mit sich. In den n\"achsten Durchg\"angen verteilten wir uns nach Maturaschulen und geographischer Herkunft; Andrea, die in Deutschland das Abitur abgelegt hatte, stand pl\"otzlich am anderen Ende des Zimmers, die \"Ubung hatte uns also wieder einmal unsere Unterschiede (und Gemeinsamkeiten) vor Augen gef\"uhrt. Nach der Auswertung der niedergeschriebenen Hoffnungen und Be\-f\"urcht\-ung\-en vom ersten Termin machten wir \glqq Tuschelgruppen\grqq: jeweils zwei Personen tauschten sich \"uber ihre Bildungsambitionen und Motivationen aus, anschliessend sollte der/die PartnerIn dar\"uber berichten. Manche Paare schafften das auch ohne R\"uckfragen, die meisten tuschelten aber hin und her, um nicht allzu viel Bl\"odsinn \"uber die andere Person zu erz\"ahlen. Manche Gruppen hatten damit noch alle H\"ande voll zu tun, anderen wurde die Zeit zu lange, was auch zu erwarten war, da manche PartnerInnen einander bereits besser kannten als andere. Anl\"asslich der Paargespr\"ache riet uns Mag Korber noch, bei solchen Unterhaltungen vorzugsweise in einem 90\grad{} Winkel Platz zu nehmen, da Gegen\"ubersitzen im 180\grad{} Winkel eher als aggressiv empfunden w\"urde. Ein Brainstorming \"uber die potentiellen Anforderungen an LehrerInnen ergab, dass die meisten F\"ahigkeiten sowohl innerhalb, als auch ausserhalb des Unterrichts gebraucht w\"urden, mit Ausnahme vielleicht der rein fachlichen Kompetenzen. \begin{table} \begin{tabular*}{\textwidth}[t]{l||c|c} \bf{F\"ahigkeiten} & \bf{im Unterricht} & \bf{ausserhalb} \\ \hline \hline & & \\ fachl. Kompetenz & (U) & \\ Hintergrundwissen & U & \parbox[c]{3cm}{(\"uber !fachwissen zb seilschaften ...: !U)}\\ soz. Kompetenz & U & !U\\ \glqq dickes Fell\grqq & U & !U\\ Einsch\"atzungsverm\"ogen & U & !U\\ Arbeitsbereitschaft & U & !U\\ Motivation & U & !U\\ Fairness & U & !U\\ richtiges Mass (Strenge, Schwung) &U&\\ Kreativit\"at & U & !U\\ Coolness & U & !U\\ Humor & U & !U\\ & & \\ \end{tabular*} \caption{Brainstorming: Anforderung an Lehrpersonen} \label{Brainstorming: Anforderung an Lehrpersonen} \end{table} Die n\"achste Haus\"ubung bestand in einem Arbeitsblatt \"uber die Eigenschaften des/der Lehramtskandidaten/in, das zuerst alleine, dann mit einem/r PartnerIn auszuarbeiten war. Weitere Details zur geplanten Schulexkursion folgten, jenen, die Terminkollisionen hatten, wurden andere Schulen f\"ur eigene Exkursionen empfohlen. Zum Schluss wurde die anfangs niedergeschriebene Motivationsverteilung noch einmal \"uberpr\"uft, generell sank die Begeisterung eher ab (Aufzeichnung \glqq nachher\grqq: 1 ++, 3+1 +, 5 =, 0 -, wobei ++ f\"ur \glqq sehr motiviert\grqq{} steht. \chapter{Step 3: Mittwoch, 18. Mai 2005} Die Auswertung der Haus\"ubung ergab, dass die zu verteilenden Eigenschaften teilweise sperrig (erwartungsvoll), teilweise nicht vorhanden waren. Es wurde ohne Erfolg \"uber die Unterscheidung impulsiv und spontan diskutiert, als interessanter erwies sich dann die (laut Mag Korber in Richtung der \glqq Neurolinguistischen Programmierung\grqq{} gehende) Umdeutung negativ besetzter Begriffe wie \grqq inkonsequent\grqq{} (einem falschen Weg nicht unbedingt folgen wollen ...) odr \glqq schlampig\grqq{} (sich im Chaos zurechtfinden ...). In Kleingruppen wurde dann der (nach unserer Meinung) zu vermittelnde Unterrichtsstoff gesammelt, die Vortragende wies auf die Rolle von Lehrb\"uchern als Ursprung eines \glqq heimlichen Lehrplanes\grqq{} hin, da die Verlockung gro\ss{} w\"are, sich nach einem bestimmten Buch zu richten und den gesetzlichen Lehrplan zu ignorieren. Das f\"uhrte zu einer kurzen erl\"auterung derselben, mit dem Hinweis auf deren Formulierung als \glqq Ziellehrplan\grqq, was auch Auswirkungen auf die sp\"ater besprochene \glqq Lehrzielorientierte Beurteilung\grqq{} habe. Als n\"achstes wurden Aufgaben in der Schule gesammelt, das Ergebnis waren Lehren, Erziehen, Beraten, Bewerten/Evaluieren (nicht nur Sch\"uler\-arbeiten, sondern auch Prozesse, sich selbst, ...) und Innovieren. Als Haus\"ubung waren der Fachlehrplan f\"ur eine Schulstufe und der allgemeine Teil des Lehrplanes von \url{http://www.bmbwk.gv.at/} nachzulesen. Dazu erfolgte der Hinweis auf die unterschiedliche Bedeutung von Lehr- und Lernzielen (wie in der \glqq Hinterb\"uhne\grqq{} des auf eine Pyramide erweiterten didaktischen Dreiecks \cite{gruschka2002} S. 99). Es wurden Anhand eines chemischen Beispieles (Salze im Boden als osmotischer Einflu\ss{} auf Pflanzen) \"uber didaktische Methoden gesprochen, um diese Ziele einander n\"aher zu bringen. Als Hausaufgabe waren Sach-, Selbst- und Sozialkompetenzwertigkeiten verschiedener Eigenschaften zu Bestimmen sowie deren \glqq Dynamik\grqq. \chapter{Exkursion: Donnerstag, 19. Mai 2005} Im Gegensatz zu den am Nachmittag stattfindenen Proseminarterminen war der Treffpunkt bereits f\"ur 8:55 angesetzt, damit wir die Schule in vollem Betrieb erleben konnten und m\"oglichst viele LehrerInnen f\"ur uns Zeit h\"atten. Wir waren im GRG 21 in der \"Odenburger Straße 74, einer der gr\"ossten Schulen \"Osterreichs. In vier Schulstunden erz\"ahlten uns jeweils zwei Mitglieder des Lehrk\"orpers \"uber die \glqq andere\grqq Seite der Schule, den Teil ausserhalb des Unterrichts. Viele waren von Mag Pock angetan, der \"uber Schi- und Schachkurse berichtete, auch die Erfahrungen von Sina Bachk\"onig, die erst im Vorjahr das Unterrichtspraktikum abgeschlossen und bereits als Klassenvorst\"andin verpflichtet worden war, machte Eindruck. \begin{table} \begin{tabular}[t]{l|c|l} \bf{LehrerIn} & \bf{Gegenst\"ande} & \bf{Themen/spezielle T\"atigkeiten} \\ \hline Pock & L\"UK, ME & Schach, Schikurs \\ \"Osterreicher & ME, GSK & Musik, Technik, Schulveranstaltungen, Musikschule \\ Z\"ottl & M, INF,DG & Integrationsklassen, Kustos M, INF-Team, SGA \\ Sator & D, GWK & SGA, PV \\ Bachk\"onig & M, F & Unterrichtspraktikum, KV \\ Dir Jarmai & D, E & \parbox[l]{0.5 \textwidth}{ Erwartungen an (junge) LehrerInnen, Aufgaben v. Schule i. d. Gegenwart} \\ Rudolf & BIUK & Nachmittagsbetreuung, LOB, Direktionsvertretung \\ Toifl & D, PPP & Bildungsberatung/Integration \\ \end{tabular} \caption{Berichte der Vortragenden bei der Schulexkursion im GRG21\"O} \label{Exkursion} \end{table} \chapter{Step 4: Mittwoch, 1. Juni 2005} Da an diesem Tag einige von uns zu sp\"at kamen, wurden wir mit einem spontanen Rollenspiel \glqq begl\"uckt\grqq: Die Situation wurde auf den Schul\-betrieb umgedeutet, das Zusp\"atkommen war von Seiten der p\"unktlichen zu retribuieren, die Nachz\"uglerInnen sollten (f\"ur den Schulalltag) plausible Rechtfertigungen finden. Das f\"uhrte zu einer Diskussion \"uber disziplin\"are Grunds\"atze in der Schule, im weiteren Sinne auch auf Mitarbeit und das Anfertigen von Haus\"ubungen bezogen. Einige von uns hatten Erfahrung mit expliziten Forderungen/Zugest\"andnissen, die meisten erinnerten sich eher an implizite Regeln. Bei der anschlie\ss{}enden Abstimmung \"uber thematische Tagesordnungspunkte (3 Stimmen pro Person) gewannen die Reflexion \"uber die Schulexkursionen und die Unterrichtspraktikumsbenotungsschemata, f\"ur die Besprechung der letzten Haus\"ubung (Selbst-, Sozial-, Methoden- und Sachkompetenz) konnte sich keinEr begeistern. \begin{table} \begin{tabular}[t]{l|c} \bf{TOP} & \bf{Punkte} \\ \hline Reflexion Schulbesuche & 9 \\ Werteinheiten & 5 \\ UP-Benotung/Beurteilung & 6 \\ Selbst-, Soz-, Meth.-, Sachkompetenz & 0 \\ Bewerbungsbogen & 3 \\ LOB (Lernzielorientierte Beurteilung) & 4 \\ \end{tabular} \caption{Tagesordnungspunkte STEP 4} \label{TOP4} \end{table} Es folgte eine kurze Erl\"auterung \"uber Ablauf und Benotung des Unterrichtspraktikums in der Hierarchie von BetreuungslehrerInnn, DirektorIn und Landesschulrat. Die beiden Gruppen berichteten einander \"uber ihre jeweiligen Schulexkursionen, die Highlights der anderen Gruppe waren positive Erfahrungen im LehrerInnenzimmer und Freundlichkeit bei den Angesporchenen, auch Beispiele zur lehrzielorientierten Beurteilung seien gebracht worden. %chemielehrer: "geborener chemiker", auch tu-arbeit, probleme in umgang % mit eltern (Vorw\"urfe der ungerechtigkeit) \chapter{Step 5: Mittwoch, 8. Juni 2005} Mag Korber steckte uns zuerst in ein Kugellager (genannt auch Zwiebelschale), eine \"Ubung, bei der sich Personen in einem inneren und einem \"aussereren Kreis gegen\"uberstehen und austauschen sollten; nach einem kurzen Gespr\"ach \"uber den Tag, die bisherigen STEPs oder andere vorgegebene Themen drehte einer der Kreise sich weiter, sodass sich die Paarzusammendeh\"origkeit in jedem Durchgang ver\"anderte. \section{Besuch der Schulpsychologin Dr Haag} Es gibt etwa 36 SchulpsychologInnen in Wien, die aber auf die unterschiedlichen Schultypen aufgeteilt sind, auf die AHS entfallen nur etwa 7, in den anderen Bundesl\"andern ist die Spezialisierung im Gegensatz dazu regional, etwa nach Bezirken aufgeteilt. In Absprache mit den Schulen h\"alt Dr Haag gerne auch Sprechstunden/\nobreak{-tage} in den Schulen (etwa sechs mal pro Jahr), ansonsten ist sie im Stadtschulrat oder nach telefonischer Vereinbarung erreichbar. Gespr\"ache werden meist von der Schule angemeldet, sp\"atestens ab dem dritten Gespr\"ach muss dazu das Einverst\"andnis der Eltern eingeholt werden, was aber nie ohne Zustimmung der Kinder geschehen sollte; damit geht die Beratungs- in eine Betreuungssituation \"uber. Es wird auf die Problematik eines Schweigeversprechens eingegangen, ein solches kann nur mit professionellen Vorbehalten gegeben werden. Die h\"aufigstene Themen sind dabei nat\"urlich Legasthenieverdacht, aber auch Hochbegabung und die ganz normale Verzweiflung \"uber Noten, Liebeskummer, Mobbing, Trennung der Eltern (\"Uberraschung, Rosenkriege), Pr\"ufungsangst (Versagen im Pr\"ufungsfall trotz Lernen), Sexismus(verdacht), Missbrauch, \dots{} Drogen/Alkoholprobleme st\"unden derzeit eher im Hintergrund. In fast allen F\"allen w\"urden Intelligenz-/Kreativit\"atstests gemacht, Hochbegabung (in allen Bereichen \"uber Durchschnitt) w\"aren aber selten. Wird von den Eltern eine Hochbegabung vermutet, die von der Schule nicht nachvollzogen wird, w\"urden diese mit dem Kind an den Privatsektor (Sir Karl Popper Schule, ...) verwiesen. Die Grundberatung (und \"Uberweisung an den/die SchulpsychologIn) erfolgt meist durch Direktion, Sch\"ulerInnenberater, LegastheniebetreuerIn oder Peers, also Sch\"ulerInnen h\"oherer Schulstufen (vorzugsweise 6./7. Klasse), die mit nur wenig j\"ungeren Kindern teilweise leichter reden k\"onnen als Erwachsene. Bei positiven R\"uckmeldungen kann sie sich oft fast des Andrangs von Sch\"ulerInnen nicht erwehren, f\"ur \glqq Stundenverk\"urzungsaktionen\grqq{} will sie sich aber nicht hergeben. Ein schwieriger Punkt ist das Weiterverweisen von Kindern an die Psychiatrie oder andere Stellen, in solchen F\"allen verk\"urzt Dr Haag absichtlich das Gespr\"ach so weit wie m\"oglich, damit das Kind nicht daran verzweifelt, jedes Mal wieder seine gesamte Problematik darlegen zu m\"ussen (\glqq alle wollen meine Geschichte h\"oren, aber keinEr kann mir helfen\grqq), die Gespr\"ache dauern \"ublicherweise etwa 1/4 Stunde pro Kind. Als Beispiel wird die (m\"oglicherweise erstmalige) Situation einer negativen Note erw\"ahnt: Zuh\"oren, Situation eforschen, an Lehrpersonen/Eltern verweisen. Es wird vor zu hohem Leistungsdruck gewarnt, den die Eltern oder oder der/die Sch\"ulerIn selbst produzieren k\"onnten, als Folge sind auch Adipositas, Bulimie oder Anorexie denkbar. Mag Korber nennt einige konstruktive Fragen - \glqq Was glaubst du, was Mutter oder Vater denken?\grqq{}. Ein weiterer problematischer Punkt sind Verschleierungstaktiken der Kinder, die sich aus Angst vor den Eltern nicht trauen, negative Noten zuzugeben, das f\"uhrt wieder zur Entt\"auschung der Eltern \"uber die \glqq L\"ugen\grqq{} der Kinder. Behaltensproblemen w\"are mit Wiederholung, Lern\"okonomie und Lernen lernen beizukommen (Mag Korber bringt die Metapher vom \glqq H\"aferl\grqq{}, in das mensch jeden Tag nur eine bestimmte Menge einf\"ullen kann). Legasthenie anzuerkennen ist per Erlass optional, manche LehrerInnen ignorieren diese Schw\"ache daher; noch schwieriger ist die Situation bei Dyskalkulie (Rechenschw\"ache), daf\"ur gibt es aber eigene Institute \footnote{\url{http://www.rechenschwaeche.at/}}. Jedenfalls ist eine entsprechende Betreuung Voraussetzung f\"ur die Anerkennung. \section{Rest} Nach der Pause wurde die alte Literaturliste von Mag Korbers Vorg\"angerin Mag Wildner ausgeteilt. F\"ur die letzte Unterrichtseinheit wird Gespr\"achs\-f\"uhrung in Aussicht gestellt, f\"ur den Rest dieser Einheit bleiben Werteinheiten und Lehrzielorientierte Beurteilung. Mag Korber weist darauf hin, dass Projektwochen sinnvoll am Anfang des Jahres gemacht werden sollten, um die \glqq Fr\"uchte\grqq das Jahr \"uber ernten zu k\"onnen. Lehrzielorientierte Beurteilung orientiert sich am Fachlehrplan und teilt die Beurteilung in \"uberschaubare Teilbereiche auf, von denen die Sch\"ulerInnen f\"ur unterschiedliche Noten bestimmte Pensa erf\"ullen m\"ussen \footnote{\url{http://www.bmbwk.gv.at/}, \url{http://schule.at}}. F\"ur eine Note drei w\"urden hier die Basisziele ausreichen, zur Verbesserung stehen Erweiterungsaufgaben zur verf\"ugung. Interessant ist in diesem Zusammenhang die M\"oglichkeit, unangemeldete Tests in die (positive) Beurteilung einflie\ss{}sen zu lassen; bei einer negativen Beurteilung kann der Test wiederholt oder einfach bei der Benotung weggelassen werden. Zus\"atzlich gibt es allgemeine Ziele (Materialien, Ordnung, Heftf\"uhrung), die ebenfalls in die Beurteilung einflie\ss{}en k\"onnen; da es sich dabei eigentlich um disziplinate Fragen handelt, ist eine solche Beurteilung (wie aber wohl auch jede andere) nie ganz objektiv. Ein wichiger Punkt sind noch Notenank\"undigungen, damit die Sch\"ulerInnen sich ein Bild ihres momentanen Notenstandes machen k\"onnen. Zur Haus\"ubung wird ein Lehrplanauszug aufgegeben, der sich auch in der Proseminararbeit wiederfinden soll. Ausserdem sind Werbematerial und Anmeldeunterlagen von mindestens einer Schule pers\"onlich abzuholen, zwei andere sind im Internet zu suchen. \chapter{Step 6: Mittwoch, 15. Juni 2005} Nach einem Brainstorming \"uber die bisherigen Proseminareinheiten folgt eine Erl\"auterung der Proseminararbeitsmodalit\"aten. In der Reflexion weist einer der Teilnehmer weist auf Diskrepanzen von Aussagen der LehrerInnen gegen Erfahrungsberichte hin, die er selbst geh\"ort hat: Sch\"ulerInnen fragen im Unterricht oft {\em nicht} nach, wenn sie etwas nicht verstanden haben; es ist nicht so leicht, Ruhe herzustellen, indem mensch ein vorher vereinbartes Zeichen (z. B.{} aufzeigen) macht. Er h\"alt es auch nicht f\"ur wahrscheinlich, dass Sch\"ulerInnen selbst Veranstaltungen oder Ausfl\"uge organisieren. W\"ahrend eine H\"alfte sich \"uber zwei wiener Schulen informiert, erl\"autert Mag Korber dem Rest das \"osterreichische Spezifikum der Werteinheitenabrechnung, die von 1.21 bis unter 1.00 variieren (Sprachen z\"ahlen am meisten, Schularbeitsgegenst\"ande etwas mehr als solche ohne, Freigegenst\"ande am wenigsten); Kustodiate bringen einige Stunden (die aber Anwesenheitspflicht bedeuten), Nachmittagsbetreuung ebenfalls, diese inkludieren aber jeweils keine Vorbereitungszeit. Etwas verwundert waren wir \"uber die Tatsache, dass der Posten des/der DirektorIn mit fast einer vollen Lehrverpflichtung dotiert wird und diese Person dann kaum mehr zu unterrichten hat. Die in Gruppenarbeit vertiefte H\"alfte berichtete anschlie\ss{}send \"uber die Vienna Bilingual School, die englisch als zweite Unterrichtssprache forciert, und die Sir Karl Popper Schule, die nur Hochbegabten offensteht, allerdings teilweise sehr hohe Anspr\"uche stellt und ungn\"adig zu Leistungsverweigerern ist (keine Wiederholungsm\"oglichkeit). Im einem Rollenspiel zum Thema Gespr\"achsf\"uhrung zeigt Mag Korber verschiedene Strategien - erst eine aggressive/moralisierende Variante, danach eine beschwichtigende/fragende und zum Schluss aktives Zuh\"oren, wobei sie so lange aufmunternd nachhakt, bis der \glqq Elternteil\grqq{} zu nicken beginnt. \chapter{Conclusio} Alles in allem war die Lehrveranstaltung abgerundet und interessant, besonders der Besuch in der Schule und die Informationen von der Schulpsychologin konnten (mich) begeistern, die gruppendynamischen \"Ubungen wurden naturgem\"ass unterschiedlich aufgenommen - erstaunlicherweise trugen einige davon tats\"achlich zur Auflockerung bei und halfen, das Seminar abwechslungsreich und dynamisch zu gestalten. \appendix \chapter{Foto} \begin{center} \vskip-1.5cm \epsfig{figure=aoe.eps,height=18cm}\label{fig:foto} \end{center} \chapter{Brief}\label{Brief} \verbatiminput{brief} \chapter{Interviews}\label{Interviews} \begin{verbatim} 29j: (vor 10 jahren) - gute stellung (rasche definitivstellung); bei beamtInnen kaum Unterschied m/f, gehaltspyramide weniger steil - pers. einst: zwickmuehle wiss. Ausb - kaum Notwendigkeit (Unterricht ist wenig anspruchsvoll pensionistin: verdraengt (schlimme jugend, waisenheim, beruf; heute: zu viele schmerzen/krankheiten, in gedanken eher beim naechsten Arzttermin arbeiter: hatte gutes verhaeltnis zu lehrern, stellung in der gesellschaft damals eher mittelmaessig, heute gut \end{verbatim} \chapter{Lehrplanauszug}\label{Lehrplanauszug} \chapter{Werbematerial/Schulprofil/Schulprogramm}\label{Werbematerial/Schulprofil/Schulprogramm} \bibliographystyle{plain} % (uses file "plain.bst") \bibliography{step_korber} % expects file "myrefs.bib" \end{document} % DOIBER BERNHARD [Teilnahme am Forum] % Elli [Teilnahme am Forum] % ENOLA73 [Teilnahme am Forum] % FARCHER ANDREAS [Teilnahme am Forum] % KRUTZLER ANDREA [Teilnahme am Forum] % LANGER BERNHARD WILHELM [Teilnahme am Forum] % LANGER NICOLETTE [Teilnahme am Forum] % Metz Thomas [Teilnahme am Forum] % NEWERKLA THOMAS JOSEF [Teilnahme am Forum] % ÖLZANT ALEXANDER (aoe) [Teilnahme am Forum] % Urbi Martin Urbauer e0225395 % vim: textwidth=75